HF 2 Klimaneutrale Industrie
Brandenburg ist ein Industrieland, d.h. die Industrie ist und bleibt von entscheidender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort. Sie leistet einen maßgeblichen Beitrag zu Beschäftigung und Wohlstand sowie zur Bewältigung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Herausforderungen im Land.
Die Weiterentwicklung Brandenburgs zum klimaneutralen Industrieland ist die zentrale strategische Herausforderung und ein entscheidender Baustein für seine Zukunftsfähigkeit. Dabei wird den systemrelevanten energieintensiven Unternehmen aus den Bereichen Stahl, Zement, Papier und Chemie eine besonders herausgehobene Rolle zukommen.
Handlungsschwerpunkte:
- Prozessbedingte Emissionen
- Energiebedingte Emissionen (z.B. Substitution fossiler Energieträger, Klimaneutrale Industriekraftwerke)
Hinweis: Der Teilnahmezeitraum ist seit dem 03. Juni 2022 beendet.
Rückbau der energieintensiven Industrien - Restaurierung und Modernisierung alter Gebäude statt ständigem Neubau / verstärktes Recycling von Baustoffen
Die Nutzung von Biomasse in der industriellen (Hochtemperatur-) Prozesswärme muss als wichtiges Instrument anerkannt und landestypisch gefördert werden.
Intelligentes Wassermanagement in Industrien (-> Wassersparmaßnahmen)
Ressourcensparpläne müssen von Unternehmen entwickelt werden
Bestehender und sich verschärfender Wassermangel und Grundwasserrückgang müssen bei industrieller Nutzung stärker berücksichtigt werden. Bsp. Tesla. Wasser ist Gemeingut und wird in Brandenburg als Ressource immer knapper. Klimaschutzrelevante Kriterien müssen gegenüber industriellen Nutzungsinteressen stärker gewichtet werden. Jedes Unternehmen braucht einen Klimabeaufragten und einen verbindlichen Handlungsplan der Klimaneutralität. Unternehmen…
Bei öffentlichen Ausschreibungen sind die Mehrkosten, die durch CO2-arme bzw. neutrale Produkte und Dienstleistungen entstehen, angemessen zu berücksichtigen. Für den Auswahlprozess sind entsprechende Kriterien für Klimaneutralität zu definieren.
Politik, Verwaltung und Industrie sollten die Reduktionspfade gemeinsam entwickeln und umsetzen. Neben der Ideenfindungen und Anlagenplanungen sind auch Genehmigungsprozesse und Finanzierungen sicherzustellen. Der Klimaplan ist ein erster Schritt.
Das Land Brandenburg sollte sich dafür einsetzen, dass das BEHG um eine Regelung ergänzt wird, nach der die CO2-Bepreisung bei extremen Preissteigerungen für Energie vorübergehen ausgesetzt wird. Sollte dies nicht ausreichen, um Carbon Leakage zu verhindern, sollten die Energiesteuern vorübergehend auf die europäischen Mindestsätze reduziert werden. Auch im bestehenden Europäischen Emissionshandel (EU ETS) benötigen die Unternehmen angemessenen…
Die nationale CO2-Bepreisung belastet deutsche Industrieunternehmen, die nicht dem europäischen Emissionshandel unterliegen und benachteiligt sie vor allem im innereuropäischen Wettbewerb. Die geltenden Schutzregeln sind sowohl von der Entlastungshöhe als auch von der Anzahl antragsberechtigter Unternehmen her nur ansatzweise ausreichend, um Carbon Leakage wirksam zu verhindern. Sie müssen daher dringend ausgeweitet und entbürokratisiert werden,…
Ebenso sollte eine praxistaugliche Gestaltung von CCFDs angestrebt werden, um der energieintensiven Industrie im Land die Umstellung auf CO2-freie Technologien (z.B. unter Einsatz von grünem Wasserstoff) zu ermöglichen und diese somit langfristig am Standort zu halten.
Brandenburg sollte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Schaffung grüner Leitmärkte einsetzen, um eine Nachfrage nach CO2-freien bzw. –armen Produkten zu schaffen.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die dauerhafte Speicherung oder die Nutzung von Kohlenstoffdioxid unverzichtbar. Mit der Erforschung neuer Technologien, wie der Speicherung im Basaltgestein, kann CCS bzw. CCU neue Akzeptanz finden. Dafür gilt es schnellstmöglich die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Das sind insbesondere: - Planung und Bau der Transportinfrastruktur - Schaffung eines rechtssicheren gesetzlichen Rahmens für die…
Ein wesentlicher Punkt ist, dass sich die Wirtschaft vom Dogma des ständigen Wachstums verabschieden muss und sparsamer mit den Ressourcen umgegangen werden muss. Dies bedeutet vor allem, dass der Verbrauch der genannten energieintensiven Produkte (Stahl, Zement, Papier und chemische Erzeugnisse) drastisch reduziert wird. Gemäß der Forderung des Bund deutscher Architekten sollten als Baustoffe grundsätzlich wiederverwendbare oder kompostierbare…
Der Ukraine-Krieg hat es klar gelegt - wir verbrauchen große Mengen Erdgas (Methan) nicht trotz, sondern gerade wegen der Energiewende - als Backup ohne Kohle. Unser Verbrauch ist viel höher als der von z.B. Frankreich und Großbritannien. Wir retten uns in die Erklärung, dass die ganze Technik “Wasserstoff-ready” wäre. Ich halte das für eine reine Schutzbehauptung! Der sogenannte “grüne Wasserstoff” verliert bei Rückverstromung mehr als 80%…
Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Stoffe und Substanzen, frei von chemischen Feinstoffen mit Kollateralschäden
Anreize schaffen für die Nachnutzung oder Umnutzung von Industrieanlagen und schärfere Begrenzung von Neubau bzw. Flächenversiegelung.
Industriebetriebe müssen ihre benötigte Energie weitestgehend klimaneutral selbst erzeugen.
Für Industrie - Neuansiedlungen sollten strengeren Vorgaben gemacht werden, klimafreundliche Industrie oder gar solche, die dem Klimawandel entgegenwirkt, sollte vorzugsweise angesiedelt werden.
Brandenburg braucht Carbon-Capture-and-Storage-Verfahren zur Abscheidung und Speicherung von CO2 aus Industrie Prozessen. Möglich wäre zum Beispiel das Post-, Pre- und Oxy-Combustion Verfahren. Gleichzeitig darf die Industrie mit den Investitionen nicht allein gelassen werden. Es wäre zudem denkbar (statt auf Verbote) auf Prämien/Vergünstigungen für besonders nachhaltige Industrieanlagen zu setzen. Die MVA in Jänschwalde darf nicht gebaut werden…
Zeitnah ein Wärmekataster bereitstellen.
Für Industrie - Neuansiedlungen sollten strengeren Vorgaben gemacht werden, klimafreundliche Industrie oder gar solche, die dem Klimawandel entgegenwirkt, sollte angezogen werden.
weitere Flächenversiegelungen durch Gewerbeansiedlung vermeiden, leerstehende Objekte bzw. bereits versiegelte brachliegende Flächen verwenden;
Neuansiedlung von Industrieunternehmen nur bei nachgewiesener Verfügbarkeit von regionalem grünem Strom zulassen.
Verbindliche Vorgaben für Industrieunternehmen zur Senkung ihrer Klimagasemissionen machen. Aus den errechneten Restemissionen des Klimaplans kann abgeleitet werden, wie viele Emissionen insgesamt noch ausgestoßen werden dürfen, daraus lassen sich verbindliche Reduktionspfade für Unternehmen definieren.
Neue Industrie- und Gewerbeflächen dürfen nur noch für klimaneutral wirtschaftende Betriebe ausgewiesen werden.
Das Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens höchste Priorität. Alles andere muss dem untergeordnet werden. Die unbedingte Aufrechterhaltung des Status Quo (100% Versorgungssicherheit, jederzeit und fast unbegrenzte Strom- und Energieverfügbarkeit, stabile oder sogar wachsende Produktionszahlen in der Industrie, …) ist damit nicht vereinbar.
Um die Treibhausgasemissionen in der notwendigen Geschwindigkeit reduzieren zu können, müssen wir uns in vielen Bereichen umstellen (z.B. natürliche Baustoffe statt Zement, Wärmepumpen statt Gasthermen), aber auch überlegen, wo wir Aktivitäten reduzieren können (kein Neubau von Straßen, Neubau von Häusern sehr reduzieren, weniger neue Autos, …). Nur, wenn wir die technischen Lösungen (Ausbau EE, Elektrifizierung, …) mit diesen Maßnahmen ergänzen,…
Plastik-Produkte aus Erdöl mittelfristig verbieten
Raffinerien: Strukturwandel: Umstellen von Rohöl auf andere Produkte zum Beispiel Bio-Plastik
Zement-Industrie: Solange der Zement aus Kalkstein hergestellt wird, kann er nicht klimaneutral sein. Daher muss die Zementproduktion reduziert werden: weniger Neubau, keine Tiefgaragen bauen und auf natürliche Baustoffe (Stroh, Hanf, Holz, Lehm etc.) umsteigen
Effizienz bei der Stahlproduktion erhöhen: Schrott kontinuierlich vorwärmen
Elektrische Erwärmung von Stahl (Induktion) – statt Erdgas
Flexibilisierung der Produktion & der Kühlung zur Anpassung an die Verfügbarkeit der EE. Zum Beispiel indem der Strom günstiger ist, wenn er flexibel und systemdienlich verbraucht wird
Herunterfahren der Erdgas-Nutzung in der Industrie und KMU. Ca. 80% der Erdgasnutzung ist Gebäudeheizung -> Dämmung & Umstellung auf Wärmepumpe mit EE-Strom und Wärmerückgewinnung. Die restlichen 20% sind Prozesswärme -> Auch hier kann man, wo möglich, auf elektrische Wärme umsteigen
Vorschrift: Wärmerückgewinnung verpflichtend machen (Abwärme nutzen): an Lüftungsanlagen (kalte Außenluft vorwärmen mit warmer Innenluft), bei Kompressoren (da entsteht sehr viel Wärme). ABER: nicht unbedingt an Erdgas-Prozessen. Von diesen Prozessen sollten wir ja wegkommen. Daher macht es keinen Sinn hier noch viel Geld zu investieren.
Vorschrift oder Anreize schaffen, dass KMU auf grünen Strom umsteigen
Lokale Wertschöpfungsketten unterstützen und damit KMU stärken
Effizienzpotenziale in den mittelständischen Unternehmen heben: ggf. durch Effizienzagentur (Beispiel NRW & Bayern)? - Beratungskapazitäten aufbauen
Beteiligung der Unternehmen und Industrie am Ausbau EE: Eigenerzeugung anreizen (Sonne & Wind), indem Strom aus dem Netz teurer wird, damit sich der selbst erzeugte EE-Strom lohnt (vor allem bei energieintensiven Betrieben, die aktuell sehr wenig für Strom zahlen). Unterstützung bei der Identifikation von geeigneten Flächen & Beratungsangebote ausweiten
Ökologische und gesundheitliche Folgekosten müssen bei allen wirtschaftlichen Aktivitäten eingepreist werden: CO2-Bepreisung erhöhen: Klimaschädliche Güter und Dienstleistungen teurer machen, Kosten für das Gesundheitssystem einpreisen (Luftverschmutzung, Stress, Abnahme von Grünflächen zur Erholung, …), Kosten durch die Abnahme von Ökosystemdienstleistungen einpreisen
klare Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkriterien an die Vergabe von öffentlichen Geldern knüpfen
Brandenburg muss aktiv dazu beitragen, dass das Abschöpfung von Profiten durch Konzernchefs & Investor*innen verhindert wird
Wichtige Kriterien für gutes Wirtschaften: Einhalten der Klimaziele & Nicht-Überschreiten der planetaren Grenzen // Erhalt & Wiederaufbau der Biodiversität //Physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung // Gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen
Die Wirtschaftspolitik in Brandenburg muss neue Schwerpunkte setzen, um ein klimagerechtes Wirtschaften zu ermöglichen. Dazu müssen sich die Kriterien für Wettbewerbsfähigkeit ändern. Wir müssen uns vom Wirtschaftswachstum (BIP) als zentralen Indikator für wirtschaftlichen Erfolg abwenden. Wir brauchen neue Wirtschaftskonzepte, die sich am Gemeinwohl orientieren. Zum Beispiel: Postwachstumsökonomie // Gemeinwohlökonomie // Donut Economy
Bei Ansiedlung und Betrieb von Industriebetrieben ist vorzugeben, dass die Energie-Ressourcen zum Betrieb möglichst autark erzeugt werden. Hier sind Energiekreisläufe vorzusehen. Zu entsorgende Produkte sind zurückzunehmen und einer Wiederverwertung im Rahmen des Recyclings zuzuführen.
Auch im Land Brandenburg ist Land, ist der Boden endlich. Gerade ist es große Mode geworden, Wälder und Acker als Industriegebiete auszuweisen, die Kommunen wittern im Moment Morgenluft. Noch nie war es so leicht, die Bebauung auszudehnen. Jedoch: Einmal versiegeltes Land ist der Natur entzogen, ist auch der landwirtschaftlichen Nutzung unwiederbringlich entzogen. Das Land Brandenburg sollte den Städte und Gemeinden nicht weiter empfehlen, neue…
Förderung elektrischer CarPooling-Organisation in größeren Firmen bzw auf Landkreisebene
Verpflichtung große Dachflächen (zb Hallendächer) mit PV zu nutzen
Keine Ölheizungen und zu hoher Papierverbrauch bei Unternehmen: diese sollte Investitionen in diese Bereiche an forderste Stelle setzen!
Das Land, unser Boden ist auch im Land Brandenburg endlich. Er muss vornehmlich der Erzeugung von Lebensmitteln zur Verfügung stehen. Die Ausweisung neuer Großflächen zu Industriegebieten, d.h. bereitwillig Wälder roden und Ackerflächen versiegeln sollte sofort aufhören. Es gibt genug Industrieflächen, auf denen veraltete Anlagen stehen, die abgerissen und durch klimaneutrale Neubauten ersetzt werden können. Die nächste Generation, die Industrie…
verpflichtende Nutzung von Abwärme aus Industrie (für z.B. Gewächshäuser)
Regionales Energiemanagement zur Erfassung der Energiebedarfe im ersten Schritt -> danach sind die Lösungsstrategien zu erarbeiten mit einem verbindlichen Aktionsplan Neue Industrieansiedlungen sollten generell schon immer klimaneutral geplant sein
Weniger Förderung von extrem energieintensiven Industrien. Gefördert werden sollten dafür vor allem Ersatzprodukte, die weniger Energie brauchen. Beispielsweise Förderung von Holzbaustoffen statt Stahl und Zement; digitaler Technik statt Papier.
Unternehmen, Betriebe und Industrie müssen politisch "gezwungen" bzw. beauflagt werden, ihren Energiebedarf klimaneutral selbst zu erzeugen und zu decken. Es ist nicht nachvollziehbar, dass z. B. die Teslawerke in Grünheide ihre Prokuktion mit Energie aus öffentlichen Versorgungsnetzen aufnehmen konnten und auf den riesigen Dachflächen ihrer Produktionshallen keine Photovoltaikanlage zu sehen ist.
Substitution fossiler Energieträger ist möglich für jede Industrie und zwar sofort - Windrad und PV aufs Gelände und an/und auf die Gebäude bringen. Sofort! Das Land Brandenburg kann dabei unterstützen: PV-Anlagen beschaffen in Größenordnungen, um den kleinen Gewerbetreibenden eine Arbeit abzunehmen (sie müssen sie ja bauen!)
Substitution fossiler Energieträger ist möglich für jede Industrie und zwar sofort - Windrad und PV aufs Gelände und an/und auf die Gebäude bringen. Sofort! Das Land Brandenburg kann dabei unterstützen: PV-Anlagen beschaffen in Größenordnungen, um den kleinen Gewerbetreibenden eine Arbeit abzunehmen (sie müssen sie ja bauen!)
Alles was aus Öl gemacht wird, kann aus Pflanzen gemacht werden (Pflanzen werden also direkt genutzt - ohne den millionenjahrelangen Umweg der Lagerung und Ölentstehung) - deshalb ist die Ölknappheit ein Ansporn für die Industrie, insbesondere die chemische. BASF Vertreter antworteten auf diese Frage direkt - es geht, aber da müssten wir uns ja umstellen! Darauf Dringen, dass die Industrie die fossilen Energieträger und die fossilen Grundlagen…
Nachhaltigkeit fördern. Bspw. Nutzung von ungenutzten Dachflächen zur Energiegewinnung, Begrünung von Unternehmensflächen, Wassersparsamkeit, geringere Bodenversiegelung oder Anfahrt der Belegschaft mit dem ÖPNV (den man meist erst ausbauen muss) oder Alternativen zum eigenen PKW.
Sowohl Stahl, Zement als auch Papier können stark reduziert werden. Das nutzen von alternativen Baustoffen sowie die Vermeidung von Papier kann dort viel Abhilfe schaffen.
Förderung CO2-intensiver Industrien einstellen, Förderung nur für nachhaltige und CO2-freie, -arme Industrie, Ansiedlungspolitik auf Verfügbarkeit von Resourcen (Wasser, Energie) abstimmen, kein Abriss fördern, Sanierungen fördern
Förderung wassersparender Industrieanlagen.